Tuesday, July 17, 2012

Ein Versicherer spricht sich für das Trennbankensystem aus


"Banken müssten auch Pleite gehen können und nicht ständig mit Steuergeldern aufgefangen werden, weil sie zu groß und vernetzt seien. Das klassische Geschäft müsse vom schwankungsanfälligen und riskanteren Investmentbanking getrennt werden. Damit spricht sich von Bomhard, ohne den Namen der Deutschen Bank zu nennen, beispielsweise für eine Aufspaltung des Frankfurter Instituts aus. Investoren müssten zudem zwingend an Wertpapierverlusten beteiligt werden, damit wieder besser mit Risiken umgegangen werde. „Die Gläubigerbeteiligung ist unverzichtbar.“ Notfalls müssten Kredite teurer werden."

Das klingt vernünftig. Die Angst der Politiker vor dem finanziellen Chaos und dem Stimmenverlust bei der Mehrheit der kleinen Sparern, deren Bankguthaben auf dem Spiel steht, kann so eingedämmt werden und verschafft größere politische Unabhängigkeit. Die potentielle Gefahr eines schwarzen Freitags - dem Ansturm der kleinen Leute auf ihre Banken - kann durch die Trennung zwischen klassischen Bankgeschäft und risikoreichem Kasino-Kapitalismus deutlich abgeschwächt werden. Dieselbe Diskussion gibt es in den USA seit langem. Schon zuvor erodiert, wurde unter dem Demokraten Clinton dieses Trennbankensystem - gewährleistet durch den Glass-Steagall Act 1933 - endgültig abgeschafft. Spätestens seit dem Untergang der Investment Bank Lehman Brothers 2008, denkt man auch in den USA an eine mögliche Wiedereinführung dieses Gesetztes.

Neben dem Versicherer Nikolaus von Bomhard, hält u.a. auch der Ökonom Michael Burda diese Art von Regulierung für möglich:

"Harte Regulierung ist möglich. Schauen Sie den Glass Steagall Act von 1933 an, der wohl auch mit Hilfe von Populisten eingeführt wurde. Über mehr als fünf Jahrzehnte galt das Trennbankensystem. Das Investmentbanking wurde abgetrennt, die Geschäftsbanken hatten nur noch wenig Spielräume. Zocken ging da nicht mehr. Durch eine stumpfe geographische Begrenzung der Geschäftsbankenaktivitäten wurde erreicht, dass keine Bank „too big to fail“ wurde."