Saturday, July 23, 2011

Deutsche Finanz-Dissidenten

Unter dem Titel "Das Deutsche Bank Kartell - Die gefährlichste Bank der Welt" findet man im Netz ein erschütterndes Video, hauptsächlich bestehend aus Zusammenschnitten von Interviews, Kabarett- und Sachbeiträgen im deutschen öffentlich-rechtlichen wie auch privaten Fernsehen, die sich um die enge Verzahnung zwischen deutscher Politik und der internationalen Finanzwelt drehen.
Die Veröffentlichung auf youtube verweist auf die website http://pacificateur-courage.tumblr.com/.
Im Abspann wird auf http://www.echte-demokratie-jetzt.de/ hingewiesen.

Zitate:
Prof. Claus Leggewie (Uni Gießen) über die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM):
"Sie meint eigentlich weniger 'soziale Marktwirtschaft', sie meint 'Entstaatlichung', 'weniger Sozialstaatlichkeit', mehr kapitalistische 'freie Marktwirtschaft'. Das kommt aus den Vereinigten Staaten, wo Ronald Reagan gesagt hat: "Der Staat ist nicht die Lösung, wie wir immer gedacht haben, sondern er ist das Problem." In diesem Sinne propagiert diese Initiative 'Entstaatlichung' auf allen Ebenen."

"Griechenland braucht dringend eine Umschuldung. Das Land ist insolvent, war auch schon vor einem Jahr insolvent. Fast alle Ökonomen sind sich da einig. Und dennoch wird auf Zeit gespielt. Die Politiker spielen mit auf Zeit. Wir haben diese Rettungsschirme, die letztlich kollabieren werden bzw. nicht ausreichen werden. In der Zwischenzeit haben die Banken ihre griechischen Anleihen abgeladen, sind also raus aus dem Spiel und am Ende zahlt's der Steuerzahler, nämlich der griechische und auch vor allem der deutsche."

"Hier wird Geld sehr leichtfertig riskiert. [...] Wir haben letztes Jahr ein Paket geschnürt, ich habe letztes Jahr gesagt, das wird nicht funktionieren, das kann nicht funktionieren. Wir haben's aus der eigenen Erfahrung gesehen, in den Dreißiger Jahren, Reichskanzler Brüning hat das gleiche probiert, hat versucht in die Krise hineinzusparen, um den Finanzmärkten ein Bild zu geben, daß wir's im Griff haben. Die Konsequenz war ein Abtauchen in die Rezession und zwar ganz dramatisch, mit einer Radikalisierung der Bevölkerung - das ist nur ein kleiner Aspekt, aber ein wichtiger. In Griechenland sehen wir genau das gleiche. Wir zwingen die Griechen zu massiven Sparpaketen wohlwissend, daß die Wirtschaft einbrechen muß. Wir selbst haben unseren Bürgern vor zwei, drei Jahren gesagt: "es wäre der größte Fehler, wenn wir in die Krise hineinsparen würden. Wir müssen eine Abwrackprämie machen, wir müssen die abenteuerlichsten Konjunkturpakete hochfahren, uns verschulden, damit die Wirtschaft nicht unter Druck kommt." Und den Griechen zwingen wir genau diese Fehler, von denen wir wissen, auf.

Prof. Dr. Siegfried Weischenberg über die sog. "Experten" der INSM:
"Es ist sehr geschickt von der Initiative, daß sie Wissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler also Botschafter – als scheinbar neutrale unabhängige Botschafter auftreten läßt. Dabei wird gar nicht deutlich, daß sie für die "Initiative" Interessen der Arbeitgeber vertreten. Es wirkt so: "Wissenschafter sind neutral". Tatsächlich treten sie hier auf in der Rolle von PR-Agenten."

"Unter uns gesagt, ich halte große Teile der internationalen Finanzwelt für verbrecherisch. Was da passiert halte ich für ein Verbrechen. Das ist nicht nur ein Verstoß gegen die guten Sitten, sondern das ist ein Verstoß gegen alles was uns, zumindest in diesem Teil der Welt, hoch und heilig ist. Daß einige wenige sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern – und zwar soweit bereichern, daß sie gar nicht mehr wissen wohin mit dem ganzen Geld, das halte ich für ein Kapitalverbrechen [...] ein Verbrechen mit Kapital, für Kapital und wegen Kapital."



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